Aktuelles

Positionierung 50+1 Debatte

Die letzten Wochen gab es gleich bei zwei Vereinen in unserer Liga massive Probleme mit den (Haupt-) Investoren und den betroffenen Clubs droht(e) ein finanzielles Desaster. In Krefeld kündigte Ponomarev einen Abschied zum Saisonende an, suchte allerdings vorher noch einen Nachfolger für seine Anteile. Nun sind die Mitglieder quasi dazu gezwungen, mittels Briefabstimmung dem Anteilverkauf an einen unbekannten Investor zuzustimmen, um so den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Bei Türkgücü verlor Kivran nach bereits relativ kurzer Zeit die Lust an seinem Projekt, der Verein kündigte seinen Rückzug an und nun doch die Kehrtwende. Jetzt wird sogar spekuliert, ob es sich bei dem angekündigten Rückzug um eine Finte aus taktischem Kalkül handelte. Diese Vorgänge zeigen uns mal wieder auf: Trotz 50+1 Regel sind bereits jetzt Vereine von einzelnen Investoren massiv abhängig und werden zu deren Spielbällen. Als aktive Fans von Sechzig München verfolgen wir die Entwicklungen rund um das Thema 50+1 mit besonders großem Interesse. Wir sehen uns dazu gezwungen und auch in der Pflicht zu betonen, warum die 50+1 Regel auf keinen Fall gelockert oder gar abgeschafft werden darf. Dies ist zum einen generell aufgrund der aktuellen Debatte rund um mögliche Lockerungen oder Abschaffungen der 50+1 Regel der Fall. Zum anderen, weil wir als Sechzig München deutschlandweit der erste Profiverein mit einem ausländischen Investor in diesem Ausmaß waren und in den letzten zehn Jahren mehrheitlich eher negative Erfahrungen jeglicher Ausprägung damit machen durften und uns daher in der Pflicht sehen, als mahnendes und aufklärendes Beispiel voran zu gehen sowie für eine Stärkung bzw. dem Erhalt der Regelung einzustehen.

An dieser Stelle eine kurze Erinnerung für was die 50+1 Regel steht. Durch diese Regel bei der Lizensierung für den Spielbetrieb soll sichergestellt werden, dass Vereine bei einer Ausgliederung der Fußballabteilung in eine andere Rechtsform (bei uns KGaA) die Entscheidungshoheit weiter besitzen. Somit bleibt die Mitgliederversammlung der Stammvereine auch das höchste Entscheidungsgremium für den Profifußball. Wer auch immer durch ein finanzielles Engagement oder eine strategische Partnerschaft ein Mitsprache-Recht eingeräumt bekommt, darf wie alle anderen Vereinsmitglieder mitentscheiden, niemals aber über sie hinweg einen Verein dominieren.

Wenn die 50+1 Regel fallen sollte, ist der Weg offiziell offen für Investoren-Vereine bzw. deren ausgegliederten Kapitalgesellschaften komplett zu übernehmen. In diesem unwiderruflichen Prozess verlieren die Mitglieder eines Vereins gänzlich jegliche Entscheidungsgewalt zu Vereinsbelangen, während Investoren freie Hand besitzen. Diese Investoren sehen den Verein und das eingebrachte Kapital im Gegensatz zu herkömmlichen Sponsoren nicht als Unterstützung, sondern in den meisten Fällen als reine Investition mit Gewinnbestreben. So werden Mitgliedervereine zu Spekulationsobjekten!

Die Pandemie und der Rolle des Profifußballs innerhalb dieser scheint ein passabler Vorgeschmack auf die neueren Entwicklungen des modernen Fußballs zu sein. Faninteressen werden hintenangestellt, Geisterspiele zu Vermarktungszwecken werden durchgeführt und der eigentliche sportliche Wettbewerb samt Stadionerlebnis rücken weiter in den Hintergrund. Dagegen gilt es stets anzukämpfen und die Interessen der Fans und Mitglieder zu vertreten. 50+1 ist eines der wenigen Instrumente in Deutschland, die den Fußball und die Vereine vor einem endgültigen Ausverkauf an Investoren schützt. Deswegen darf die 50+1 Regel keinesfalls gelockert werden, sondern gehört gefestigt!

Vereine den Mitgliedern! Fußball gehört den Fans! 50+1 muss bleiben!

Münchner Löwen im Januar 2021

 

 

Servus Löwenfans,

gerade aufgrund der schwierigen momentanen Umstände wollen wir wie letztes Jahr unsere Möglichkeiten nutzen, um als aktive Fanszene verschiedene soziale Projekte in Giesing zu unterstützen.

Dank der Spendenerlöse der Brunnenmiller Jubiläumsausgabe und durch die Kalenderaktion am Grünspitz in der vergangenen Woche konnten wir insgesamt 4000€ verteilt an folgende Einrichtungen/ Organisationen spenden.

Archiconvent der Templer: https://ordendertempler.de/

Helfende Hände: https://www.helfende-haende.org/

St. Bonifaz: https://www.sankt-bonifaz.de/obdachlosenhilfe/

Lokalsupport Giesing: https://lokalsupport-giesing.de/

Wer also über Weihnachten ein paar Euro übrig hat - jede Organisation freut sich über eure Unterstützung!

Auf die Löwen und genießt die Feiertage!

Münchner Löwen im Dezember ’20 / www.muenchnerloewen.de

Stellungnahme 25.11.2020

 

Im Frühling sahen sich die Fußballvereine der ersten beiden Ligen ob wirtschaftlicher Zwänge in der Not, den Spielbetrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Die zügige Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den TV-Sendern wurde als einzige Möglichkeit ins Feld geführt, um einen wirtschaftlichen Kollaps des Systems Profifußball in Deutschland zu verhindern.

Um hierfür während noch unklarer Pandemielage für Verständnis zu werben, zeigten sich Vereine und Verbände selbstkritisch. Es gebe Fehlentwicklungen, man könne nicht so weitermachen, es brauche neue Rahmenbedingungen für den Fußball.

Dann rollte der Ball wieder, die Saison ging zu Ende, die nächste Spielzeit begann. Reformen? Fehlanzeige! Wenigstens ein Grundsatzbeschluss, der den Willen zur Veränderung bekundet? Fehlanzeige!

Stattdessen Schweigen im Walde bei den großen Protagonisten des „Re-Start“.

Nun steht die Entscheidung über die künftige Verteilung der Einnahmen aus der nationalen und internationalen TV-Vermarktung bevor. Hier hören wir nun endlich einige reformwillige Stimmen aus dem Ligaestablishment. Diese Stimmen sind auch verdammt wichtig. Doch noch bleiben die Forderungen hinter den bekannten Erwartungen vieler Fans, wie dem detaillierten Konzept von „Zukunft Profifußball“, zurück. Die Neuverteilung der TV-Gelder ist gleichzeitig ein Test, ob die Worte im Frühjahr die erwartete Nebelkerze oder doch ehrlich gemeint waren. Eine deutlich gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder kann nicht alle Fehlentwicklungen der letzten 30 Jahre rückgängig machen, aber sie ist ein erster Schritt in Richtung substanzieller Veränderungen. Weitere Reformen zur Förderung eines ausgeglicheneren Wettbewerbs, aber auch eines nachhaltigen Wirtschaftens müssen folgen.

Der Ball befindet sich nach wie vor bei den Funktionären der Vereine und Verbände. Wenn der Fußball als gesamtgesellschaftliches Ereignis eine Perspektive haben soll, tun diese gut daran, die Vorschläge aus den Kurven endlich ernst zu nehmen und als Auftrag zu begreifen.

Fanszenen Deutschlands

 

Stellungnahme 09.10.2020

 

Servus Löwenfans,

da auch im Grünwalder Stadion wieder Zuschauer zugelassen werden, möchten wir Euch über unser weiteres Vorgehen informieren:

Bis auf Weiteres wird es keinen organisierten Support bei den Spielen der Münchner Löwen unter den aktuellen Rahmenbedingungen mit Abstandsregeln, einer halbleeren Kurve und personalisierten Tickets geben.


Münchner Löwen im Oktober 2020